Vier „Neue“ wol­len im Früh­jahr zün­den

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Mit Mc Moordy King Hüther und Tormann Kristijan Kondic hat die Austria Klagenfurt bisher zwei Winter-Zugänge verpflichtet. Doch es gibt noch vier weitere Spieler, die Trainer Robert Micheu in der Kategorie „Neuling“ führt - weil sie in der Herbstrunde nicht zur Verfügung standen oder ihr Potenzial aufgrund einer längeren Wettkampfpause nicht voll ausschöpfen konnten.

Im Abwehr-Zen­trum führ­te bis­her kein Weg an Kos­mas Gke­zos und Ivan Sara­van­ja vor­bei, die ein star­kes Duo bil­de­ten. In der Vor­be­rei­tung auf den zwei­ten Teil der Sai­son wer­den die Kar­ten aller­dings neu gemischt, da zwei wei­te­re Ver­tei­di­ger bereit sind, den Kon­kur­renz­kampf anzu­neh­men: Scott Ken­ne­dy und Tho­mas Blo­mey­er.

Auf­grund einer Scham­bein-Ent­zün­dung muss­te Ken­ne­dy mehr als ein hal­bes Jahr aus­set­zen. In der Win­ter­pau­se arbei­te­te der 22-Jäh­ri­ge in sei­ner kana­di­schen Hei­mat mit einem Reha-Coach an sei­nem Come­back, nahm zum Auf­takt das Team-Trai­ning auf und stand in Test­spie­len schon wie­der auf dem Platz. „Ich bin sehr froh, dass Scot­ty zurück ist. Es besteht kein Zwei­fel an sei­ner Qua­li­tät. Wenn er bei 100 Pro­zent ist, wird er uns wei­ter­brin­gen“, bekräf­tig­te Mich­eu.

Dies muss Blo­mey­er erst noch bewei­sen, der in Kla­gen­furt einen schwe­ren Start hat­te und sich bis­her meist mit der Reser­vis­ten-Rol­le begnü­gen muss­te. Anfang Sep­tem­ber war der 23-Jäh­ri­ge vom deut­schen Zweit­li­ga-Abstei­ger MSV Duis­burg zur Aus­tria gewech­selt. In der Vor­sai­son spiel­te „Blo­mi“ aller­dings eine Klas­se tie­fer für die Sport­freun­de Lot­te und hat­te dort Anfang April sei­nen letz­ten Ein­satz gehabt.

„Es ist völ­lig klar, dass ihm Pra­xis und Rhyth­mus fehl­ten. Wenn man die Vor­aus­set­zun­gen berück­sich­tigt, hat er sei­ne Sache ordent­lich gemacht“, blick­te Mich­eu auf die Leis­tun­gen von Blo­mey­er zurück, der in sechs Par­tien ein­ge­setzt wor­den war. Der Trai­ner der Vio­let­ten hofft dar­auf, dass sich die Abwehr-Kan­te ent­wi­ckeln wird: „Dass er in die­sem Win­ter eine kom­plet­te Vor­be­rei­tung mit der Mann­schaft absol­vie­ren kann, soll­te ihm gut­tun. Aber ich erwar­te von ihm, dass er sich zeigt.“

Was für Blo­mey­er gilt, das gilt auch für Juli­an von Haa­cke. Der 25-Jäh­ri­ge kam erst Mit­te Sep­tem­ber zur Aus­tria, nach­dem sein Ver­trag beim deut­schen Zweit­li­gis­ten Darm­stadt 98 ein­ver­nehm­lich auf­ge­löst wor­den war. Sein letz­tes Spiel hat­te er jedoch Anfang Febru­ar in der 3. Liga für den SV Meppen bestrit­ten. Fast neun Mona­te spä­ter stand er wie­der auf dem Feld, debü­tier­te für die Vio­let­ten gegen den SKU Amstet­ten (1:1). Es war sein bis­her ein­zi­ger Ein­satz.

Mich­eu hat von Haa­cke jedoch kei­nes­wegs abge­schrie­ben, ganz im Gegen­teil. „Auch bei Juli­an ist es so, dass wir ent­schlos­sen sind, ihn wie­der in die Spur zu brin­gen durch eine gute Vor­be­rei­tung“, sag­te der Coach und ver­riet: „Als Mar­tin Lass­nig und ich im Dezem­ber bei Wer­der Bre­men hos­pi­tier­ten, haben wir mit den Ver­ant­wort­li­chen auch über Juli­an gespro­chen. Sie ken­nen ihn gut, weil er dort aus­ge­bil­det wur­de. Ich will sehen, dass er mehr aus sich her­aus­kommt, sein Poten­zi­al kon­stant abruft.“

Ken­ne­dy, Blo­mey­er, von Haa­cke — und dann ist da noch ein vier­ter Spie­ler, den kaum einer auf dem Zet­tel hat, der aber bei der Aus­tria mit etwas län­ge­rem Anlauf durch­star­ten könn­te: Baris Ekin­cier. Der 20-Jäh­ri­ge wech­sel­te Mit­te Juli vom deut­schen Zweit­li­gis­ten VfL Bochum nach Waid­manns­dorf. Zu die­sem Zeit­punkt lag ein Groß­teil der Vor­be­rei­tung bereits hin­ter der Mann­schaft, die sich zum einen schnell fand und zum ande­ren auch sehr erfolg­reich agier­te.

„Baris war so etwas wie ein Opfer des Sys­tems“, sag­te Mich­eu, denn Ekin­cier ist ein klas­si­scher Flü­gel­stür­mer, der im 4–4‑2 kei­nen Platz fin­det. So kam er nur auf acht Joker-Ein­sät­ze. Doch der Trai­ner will sein Team tak­tisch ohne­hin fle­xi­bler aus­rich­ten, auch im 4–2‑3–1 oder 4–3‑3 auf­stel­len. „In die­sen For­ma­tio­nen kann Baris sei­ne Qua­li­tä­ten, näm­lich Tem­po und Dribb­ling, ein­brin­gen. Wenn er das umsetzt, wie wir uns das vor­stel­len, kann er eine Waf­fe sein“, stell­te Mich­eu fest. In den ver­gan­ge­nen Tagen wur­de der U21-Natio­nal­spie­ler Aser­bai­dschans jedoch durch mus­ku­lä­re Pro­ble­me zurück­ge­wor­fen, muss der­zeit pau­sie­ren.

Der Aus­tria-Coach ist auf jeden Fall gespannt dar­auf, wie sich sei­ne Bur­schen wei­ter prä­sen­tie­ren, allen vor­an auch im Trai­nings­la­ger in der Tür­ken vom 1. bis zum 8. Febru­ar. Das Ren­nen um die Stamm­plät­ze hält er offen: „Wenn es wie­der los­geht, liegt eine sechs­wö­chi­ge Vor­be­rei­tung hin­ter uns. In die­sem Zeit­raum hat jeder Spie­ler die Gele­gen­heit erhal­ten, auf sich auf­merk­sam zu machen. Die Bes­ten wer­den am Ende spie­len.“