Violette Hauptrolle für Schwarz
Er kam, sah, traf, traf noch mal – und siegte: Sky Schwarz schlüpfte in der 20. Runde der ADMIRAL Bundesliga 2023/24 in die Rolle des Matchwinners für die Austria Klagenfurt. Sein Arbeitstag begann auf der Ersatzbank, doch als Joker betrat der 19-Jährige gegen Blau-Weiß Linz (2:0) früh das Rampenlicht des Wörthersee-Stadions und bescherte den Violetten mit einem Doppelpack den wichtigen Dreier im Kampf um den Einzug in die Meisterrunde.
„Wir sind eine Mannschaft, die nur als Kollektiv stark ist und erfolgreich sein kann, wenn jeder seinen Beitrag leistet. Um Punkte einfahren zu können, braucht es immer elf Spieler am Platz, die eine gute Leistung abrufen. Das ist uns gelungen und ich denke, dass wir das Spiel daher auch verdient für uns entschieden haben“, blickte Schwarz auf das Duell mit den Oberösterreichern zurück.
Als Sinan Karweina nach einer halben Stunde vor dem Strafraum der Linzer liegenblieb und Peter Pacult das Zeichen gab, dass er ausgewechselt werden müsse, stockte den Austria-Fans der Atem. Ausgerechnet Karweina, der beste Schütze und Top-Scorer der Liga, musste ersetzt werden. Eine Schwächung, die nicht zu kompensieren ist? Doch der Trainer sah nicht schwarz, er hatte direkt eine Antwort parat: Schwarz!
Zehn Minuten war der Angreifer am Platz, da ließ er es das erste Mal im Kasten der Gäste klingeln: Dabei nutzte die Leihgabe ein Missverständnis in der Abwehrreihe eiskalt aus und schob die Kugel überlegt ins Eck. Mitte der zweiten Halbzeit schlug der vielseitige Offensiv-Mann abermals zu, diesmal profitierte er von einem sehenswerten Assist von Max Besuschkow, der nach dem Seitenwechsel ebenfalls erst in die Partie hineingekommen war.
„Der Ausfall von Sinan war so früh im Spiel natürlich bitter und auch unerwartet. Aber ich habe einfach versucht, das Beste daraus zu machen und mich schnell hineinzuarbeiten. Das hat zum Glück gut geklappt. Ich habe die Laufwege gemacht, stand in beiden Situationen richtig und natürlich bin ich extrem froh darüber, dass mir die Tore gelungen sind. Für uns war das ein sehr wichtiger Sieg“, sagte Schwarz.
Zwei Runde vor dem Ende des Grunddurchgangs halten die Violetten mit 33 Punkten auf dem vierten Platz. Doch die Verfolger sind ihnen weiterhin dicht auf den Fersen, allen voran der TSV Hartberg (33) und der SK Rapid (31) auf den Rängen fünf und sechs. Der Vorsprung auf den WAC (29), der als erster Jäger unter dem Strich lauert, beträgt vier Zähler, Austria Wien (27) ist das Pacult-Team schon um sechs Punkte enteilt.
„Mit dem Sieg über Blau-Weiß Linz haben wir zwar einen großen Schritt in Richtung Meisterrunde gemacht, aber wir sind noch nicht im Ziel. Es liegen zwei Spiele vor uns, zwei sehr starke Gegner mit Red Bull Salzburg und Rapid. Wir wollen uns nicht auf andere verlassen, daher werden wir genauso weitermachen wie bisher und bestenfalls holen wir die nötigen Punkte, um die Top 6 aus eigener Kraft zu fixieren“, schaute Schwarz voraus.
Mit Beginn der Trainingswoche am Mittwoch will sich der 1,80 Meter-Mann für einen Startplatz in Salzburg empfehlen. Da Karweina wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel vorerst ausfällt, muss Austria-Coach eine Planstelle in der ersten Elf neu besetzen. Mit seinem Doppelpack gegen die Stahlstädter hat Schwarz durchaus Werbung in eigener Sache betrieben.