Rekord­spie­ler: Jaritz jagt Zaka­ny

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Von der Regionalliga über die 2. Liga in die Beletage des österreichischen Fußballs: Wie kein anderer steht Florian Jaritz als Symbolfigur für den sportlichen Aufschwung der Austria Klagenfurt in den zurückliegenden Jahren. Sonntag in Runde drei der ADMIRAL Bundesliga-Meistergruppe 2023/24 gegen den TSV Hartberg (2:2) absolvierte der dienstälteste Profi im aktuellen Kader sein 200. Pflichtspiel für die Violetten.

„Nach­dem ich mich im 199. Spiel ver­letzt hat­te, muss­te ich eine Wei­le dar­auf war­ten. Jetzt ist es geschafft und es macht mich stolz, die­se Anzahl an Ein­sät­zen für mei­nen Her­zens­ver­ein erreicht zu haben. Wenn ich auf die letz­ten Jah­re schaue, dann ist das schon der Wahn­sinn, was in Waid­manns­dorf ent­stan­den ist. Es gab Zei­ten, da hät­te man davon nicht zu träu­men gewagt“, stell­te Jaritz nach Abpfiff mit glän­zen­den Augen fest.

Im Alter von sie­ben Jah­ren war er einst aus Moos­burg zum FC Kärn­ten gekom­men. Die Ver­eins­na­men wech­sel­ten, doch der Links­au­ßen hielt Waid­manns­dorf immer die Treue. Als ihm im Som­mer 2016 der Sprung von den Aus­tria-Ama­teu­ren in die Kampf­mann­schaft gelang, kick­te der Klub in der Regio­nal­li­ga Mit­te. Doch dann ging es für Jaritz und Co. hoch hin­aus.

Nach dem Auf­stieg in die höchs­te Spiel­klas­se erreich­ten die Vio­let­ten drei­mal hin­ter­ein­an­der die Meis­ter­grup­pe, auf zwei sechs­te Plät­ze soll heu­er die Qua­li­fi­ka­ti­on für den inter­na­tio­na­len Wett­be­werb fol­gen, zumin­dest Rang fünf her­aus­sprin­gen. Mit dem Remis gegen Hart­berg durch den in letz­ter Sekun­de ver­senk­ten Straf­stoß von Andy Irving ver­tei­dig­te das Team von Peter Pacult die­se Posi­ti­on.    

„Ich schät­ze mal, dass ich beim Elf­me­ter ner­vö­ser war als Andy selbst. Zum Glück hat er wie immer sou­ve­rän ver­wan­delt und uns damit den Punkt beschert, der ver­dient und auch sehr wich­tig für uns war. Klar, wir hat­ten uns mehr vor­ge­nom­men und die Chan­cen waren auch vor­han­den, um einen Drei­er ein­zu­fah­ren. Aber wenn man sich den Spiel­ver­lauf anschaut, müs­sen wir mit dem X zufrie­den sein“, sag­te Jaritz.

Im drit­ten Anlauf schrie­ben die Waid­manns­dor­fer erst­mals an, mischen im „Kon­zert der Gro­ßen“ wei­ter mit. Zwar sind Spit­zen­rei­ter Red Bull Salz­burg (32) und Sturm Graz (29) ent­eilt, doch sowohl der Drit­te SK Rapid als auch der Vier­te LASK (bei­de 21) für die Aus­tria in Schlag­di­stanz, die aller­dings ihrer­seits Hart­berg (bei­de 18) im Nacken sit­zen hat. Es deu­tet alles auf ein span­nen­des Ren­nen bis zur Ziel­li­nie hin.

„Wir muss­ten Nie­der­la­gen gegen Sturm und beim LASK hin­neh­men, haben Lehr­geld gezahlt. Ich bin froh, dass nun der ers­te Punkt mal am Kon­to ist und jetzt gilt es, die Span­nung hoch­zu­hal­ten und in den nächs­ten Spie­len dar­an anzu­knüp­fen. Wir sind fast in jedem Spiel der Top 6 der Außen­sei­ter, haben aber schon bewie­sen, dass wir in der Lage sind, auch für die Gro­ßen sehr unbe­quem zu sein“, zeigt sich Jaritz opti­mis­tisch.

Schon am Sonn­tag (17 Uhr, Sky live) steht die nächs­te Hür­de in der Meis­ter­grup­pe bevor, dann geht es für Kla­gen­furt in Wien-Hüt­tel­dorf um wich­ti­ge Zäh­ler. Mit einem Drei­er wür­de man mit den Grün-Wei­ßen gleich­zie­hen. Im Grund­durch­gang hat­te der SKA die Ober­hand, gewann aus­wärts mit 3:2 und hol­te zu Hau­se ein 1:1. Folgt nun der nächs­te Streich?

„Mit dem Match bei Rapid war­tet eine gro­ße Her­aus­for­de­rung auf uns, dort herrscht immer eine ganz beson­de­re Atmo­sphä­re. Wir müs­sen die Tugen­den auf den Platz brin­gen, die uns aus­zeich­nen, läu­fe­risch und kämp­fe­risch voll da sein, als Team zusam­men­ste­hen. Wenn wir dann auch noch unse­re Mög­lich­kei­ten nut­zen, die sich bie­ten wer­den, dann kön­nen wir in Wien anschrei­ben“, schaut Jaritz vor­aus, dem übri­gens nur noch sechs Ein­sät­ze feh­len, um Rekord­spie­ler (und Team-Mana­ger) San­dro Zaka­ny (205 Pflicht­spie­le seit der Neu­grün­dung 2010) an der Spit­ze abzu­lö­sen.

Am Mitt­woch stieg im Übri­gen auch Angrei­fer Anton Mag­li­ca wie­der ins Team­trai­ning ein, nach­dem er zuvor seit Anfang März wegen einer Ver­let­zung an der Achil­les­seh­ne aus­ge­setzt hat­te. So müs­sen die Vio­let­ten der­zeit mit Defen­siv-All­roun­der Simon Strau­di ledig­lich auf eine poten­zi­el­le Stamm­kraft ver­zich­ten.