Aman­da ist bereit für sein Liga-Debüt

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Das Warten hat endlich ein Ende! Nachdem im Verlauf der Woche die letzten Formalitäten in Kanada geklärt wurden, erhielt Gloire Amanda nun die Spielnehmigung. Der 22-jährige Angreifer dürfte also am Samstag in Runde zwei der Saison 2021/22 in der ADMIRAL Bundesliga bei Admira Wacker auflaufen. Das Match in der Südstadt will er zu seiner Bühne machen.

Nach der bes­ten Sai­son sei­nes Lebens ist er in sei­ner Hei­mat eine Grö­ße. 13 Spie­le absol­vier­te Aman­da in die­sem Jahr für die Ore­gon Sta­te Bea­vers in der NCAA Divi­si­on I, der höchs­ten Col­lege-Liga in Nord­ame­ri­ka. Dabei gelan­gen ihm 15 Tref­fer und sie­ben Assists – was für eine Quo­te! Doch mit dem Wech­sel zur Aus­tria Kla­gen­furt beginnt für den Offen­siv-Mann alles von vorn. Bei den Vio­let­ten muss sich der in Tan­sa­nia gebo­re­ne Kana­di­er neu bewei­sen.

In den Tagen vor der Abflug in die Kärnt­ner Lan­des­haupt­stadt wur­de Aman­da mit Aus­zeich­nun­gen über­häuft. Als erfolg­reichs­ter Scorer sowie bes­ter Tor­schüt­ze schaff­te er es nicht nur ins natio­na­le All-Star-Team, der neue Aus­tria-Angrei­fer erhielt auch die „Her­mann Tro­phy“ für den über­ra­gen­den Col­lege-Spie­ler der USA über­reicht. Zudem wur­de er als „All-Cana­di­an MVP“, also als „Most Valuable Play­er“ (wert­volls­ter Spie­ler) in Kana­da, aus­ge­zeich­net. Dar­über hin­aus war Aman­da einer von vier Nomi­nier­ten bei der Wahl zum bes­ten Col­lege-Ath­le­ten des Lan­des, die tra­di­tio­nell vom TV-Sen­der ESPN durch­ge­führt wird.

Doch wie kommt so ein hoch gehan­del­tes Talent aus Ore­gon nach Kla­gen­furt? Geschäfts­füh­rer Harald Gärt­ner und Sport­chef Mat­thi­as Imhof hat­ten Kon­takt zur Was­ser­man Group geknüpft, einer der größ­ten Bera­ter-Agen­tu­ren welt­weit, die neben Fede Val­ver­de von Real Madrid (Markt­wert: 65 Mil­lio­nen Euro), Ayme­ric Lapor­te von Man­ches­ter City (45 Mil­lio­nen Euro) oder Gio­van­ni Rey­na von Borus­sia Dort­mund (38 Mil­lio­nen Euro) auch die Inter­es­sen von Aman­da ver­tritt. „Alle waren sich einig, dass die Aus­tria genau der rich­ti­ge Ver­ein für Gloire ist, um sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und den nächs­ten Schritt in sei­ner Kar­rie­re zu gehen“, so Gärt­ner.

Seit einem Monat ist der Stür­mer in Waid­manns­dorf, der Jet­lag mit zehn Stun­den Zeit­un­ter­schied längst über­wun­den, die ers­te Ein­ge­wöh­nungs­pha­se vor­bei. „Ich fin­de mich schon ganz gut zurecht, füh­le mich sehr wohl. Vor allem in der Kabi­ne und auf dem Platz, die ande­ren Jungs haben mich in ihrem Kreis auf­ge­nom­men und es mir leicht gemacht, hier anzu­kom­men“, sagt Aman­da, der kürz­lich auch das Trai­ner-Team über­rasch­te, als er nach einer Ein­heit bei brü­ten­der Hit­ze knapp 20 Minu­ten län­ger am Rasen blieb und allein wei­ter­mach­te. Sei­ne Begrün­dung: „Ich war mit mei­nen Abschlüs­sen nicht zufrie­den. Des­halb habe ich eine Extra­schicht dran­ge­hängt.“ Für ihn eher die Regel, als die Aus­nah­me.

Aman­da, der unter schwie­ri­gen Bedin­gun­gen in einem Flücht­lings­heim in Tan­sa­nia zur Welt kam und erst im Alter von zehn Jah­ren mit der Fami­lie nach Edmon­ton (Kana­da) zog, ist ein Kämp­fer, dem in sei­nem Leben nichts geschenkt wur­de, der sich alles hart erar­bei­ten muss­te. Mit die­sem Geist will er sich künf­tig bei den Vio­let­ten und in der Bun­des­li­ga durch­set­zen. Aman­da: „Es ist immer mein Anspruch, das Bes­te aus mir her­aus­zu­ho­len, um mei­ner Mann­schaft zu hel­fen. Ich hät­te gegen den WAC gern gespielt, als der Aus­gleich fiel, war ich vol­ler Emo­tio­nen, da wäre ich am liebs­ten auf den Platz gelau­fen.“ In der Sai­son-Vor­be­rei­tung zeig­te er bereits auf, neun Tref­fer in fünf Spie­len stan­den für ihn zu Buche. Jetzt will der Angrei­fer in der Bun­des­li­ga anschrei­ben.