Vio­lett ver­liert Top-Duell mit Sturm

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Zum Abschluss eines aus sportlicher Sicht herausragenden Jahres hat die Austria Klagenfurt eine verdiente Niederlage kassiert. In der 18. Runde der ADMIRAL Bundesliga verloren die Violetten vor 850 Zuschauern im Wörthersee-Stadion gegen Europa-League-Teilnehmer Sturm Graz mit 0:3 (0:2). Das Team von Peter Pacult überwintert auf dem vierten Tabellenplatz.

Weil sich neben Tur­gay Gemici­ba­si (Gelb­sper­re) kurz­fris­tig auch Nico­las Wim­mer abmel­de­te und die Aus­fall-Lis­te auf elf (!) Pro­fis erhöh­te, war der Trai­ner gezwun­gen, sei­ne Start­elf im Ver­gleich zum Auf­tritt acht Tage zuvor bei der WSG Tirol (1:0) auf zwei Posi­tio­nen zu ver­än­dern. Alex­an­der Fuchs und Ivan Sara­van­ja über­nah­men die frei gewor­de­nen Plät­ze.

Vor Tor­mann Phil­lip Men­zel bil­de­ten Micha­el Blau­en­stei­ner, Kapi­tän Thors­ten Mah­rer, Sara­van­ja und Till Schu­ma­cher die Abwehr­ket­te. Im Mit­tel­feld erhiel­ten Patrick Greil, Chris­to­pher Cvet­ko und Fuchs den Vor­zug, unver­än­dert ging die Offen­si­ve mit Alex Timos­si Anders­son und Flo­ri­an Rie­der auf den Flü­geln sowie Mar­kus Pink im Zen­trum ins Ren­nen.

Der Favo­rit aus der Stei­er­mark hat­te sich offen­sicht­lich sehr viel vor­ge­nom­men, mach­te von Beginn an mäch­tig Druck und schnür­te die Haus­her­ren am eige­nen Straf­raum ein. Das schien sich früh aus­zu­zah­len, denn Kel­vin Yeboah (11.) brach­te den Ball früh im Kla­gen­fur­ter Kas­ten unter. Wäh­rend Sturm jubel­te, schal­te­te sich der VAR ein: Gre­go­ry Wüth­rich, der den Assist gelie­fert hat­te, stand hauch­dünn im Abseits.

Mit­te der ers­ten Halb­zeit konn­ten sich die Vio­let­ten etwas befrei­en, kamen durch Greil (23.) zu einer ers­ten Mög­lich­keit, sei­ne Vol­ley­ab­nah­me flog aber deut­lich über die Lat­te. Dafür klin­gel­te es auf der ande­ren Sei­te, erneut hat­te Yeboah (26.) abge­zo­gen, dies­mal flach ins lan­ge Eck – und der Tref­fer zähl­te. Nur 120 Sekun­den spä­ter hät­te Pink aus­glei­chen kön­nen, nach einem Pat­zer in der Gra­zer Abwehr brach­te er die Kugel aber nicht an Jörg Sie­ben­handl vor­bei.

Im letz­ten Drit­tel des ers­ten Durch­gangs erleb­ten die Zuschau­er in der EM-Are­na eine offe­ne Par­tie, die Aus­tria befrei­te sich immer mehr, konn­te sich aber kei­ne nen­nens­wer­ten Chan­cen erar­bei­ten. Anders Sturm, einen Schuss von Ander­son Niang­bo (30.) fälsch­te Mah­rer gefähr­lich ab, doch Men­zel war am Pos­ten und ver­hin­der­te den zwei­ten Gegen­tref­fer. Kurz vor der Pau­se war der Kee­per aber macht­los: Yeboah leg­te für Jant­scher (45.+1) auf – 0:2!

Mit Beginn der zwei­ten Halb­zeit reagier­te Pacult gleich dop­pelt. Fuchs und Timos­si Anders­son blie­ben in der Kabi­ne, Tho­mas Roberts und Dari­jo Peci­rep soll­ten für fri­schen Schwung sor­gen. Spä­ter folg­ten Fabio Mar­ke­lic und Gloire Aman­da (73.), für die Cvet­ko und Rie­der vor­zei­tig den immer stär­ker ram­po­nier­ten Rasen ver­lie­ßen.

Nach dem Sei­ten­wech­sel prä­sen­tier­ten sich die Haus­her­ren deut­lich ver­bes­sert, waren dar­auf aus, zügig den Anschluss her­zu­stel­len. Die bes­te Gele­gen­heit bot sich Greil (49.), der den Ball nach Vor­stoß von Blau­en­stei­ner zwar tech­nisch fein, aber nicht druck­voll genug auf das Tor brach­te. So hat­te Sie­ben­handl kei­ne Pro­blem, den Ein­schlag zu ver­hin­dern. Ein Schuss von Peci­rep (70.) wur­de zur Ecke geblockt, die gro­ßen Mög­lich­kei­ten blie­ben aber aus.

Die Stei­rer stan­den recht kom­pakt in der Defen­si­ve, setz­ten ihrer­seits aber eben­falls kaum mehr spie­le­ri­sche Akzen­te. Für die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung sorg­te schließ­lich eine Stan­dard­si­tua­ti­on: Man­prit Sar­ka­ria brach­te eine Ecke in die Mit­te, Yeboah setz­te sich am Fünf-Meter-Raum wuch­tig durch, köpf­te ein und schnür­te damit sei­nen Dop­pel­pack.   

„Wir waren von Beginn an nicht im Spiel, hat­ten in den Zwei­kämp­fen kei­nen Zugriff und haben uns in den ent­schei­den­den Sze­nen nicht gut ange­stellt. Es ist ärger­lich, im letz­ten Match die ers­te Heim­nie­der­la­ge ein­zu­ste­cken, aber den­noch gebührt der Mann­schaft ein gro­ßes Kom­pli­ment für ihre Leis­tun­gen im bis­he­ri­gen Ver­lauf der Sai­son. Jetzt gilt es, sich zu erho­len, Kraft zu tan­ken und dann wie­der anzu­grei­fen“, sag­te Geschäfts­füh­rer Sport Mat­thi­as Imhof nach dem Abpfiff.  

Für die Vio­let­ten beginnt nach einem phy­sisch und psy­chisch sehr her­aus­for­dern­den Fuß­ball-Jahr 2021 mit dem Ein­zug in die Rele­ga­ti­on, den Auf­stieg in die ADMIRAL Bun­des­li­ga und einer bis­her voll­auf über­zeu­gen­den Run­de im Ober­haus die wohl­ver­dien­te Win­ter­pau­se. Das nächs­te Match steht am 4. Febru­ar am Pro­gramm, im Vier­tel­fi­na­le des ÖFB-Cups tre­ten die Waid­manns­dor­fer bei der SV Ried an.