Vio­let­te stel­len sich den Roten Bul­len

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Keine Frage, Red Bull Salzburg ist in Fußball-Österreich das Maß aller Dinge. Neun Meistertitel in Folge fuhr der Klub zuletzt ein , feierte viermal in Serie den Gewinn des ÖFB-Cups und damit das Double. Doch sollte es so etwas wie einen „Angstgegner“ für die Roten Bullen geben, dann ist das wohl die Austria Klagenfurt. Als einzigem Bundesliga-Rivalen gelang den Violetten in der vergangenen Saison das Kunststück, dem Star-Ensemble vier Punkte abzunehmen. Am Samstag (17 Uhr, Sky live) werden erstmals in der Spielzeit 2022/23 die Klingen gekreuzt.

„Bei allem Respekt vor den ande­ren Top-Teams, RB ist auch heu­er wie­der die Über-Mann­schaft. Trotz nam­haf­ter Abgän­ge im Som­mer haben sie bru­ta­le Qua­li­tät im Kader, indi­vi­du­el­le Klas­se in allen Berei­chen. Um etwas mit­zu­neh­men, brau­chen wir einen Stern­tag und müs­sen sicher auch dar­auf hof­fen, dass die Salz­bur­ger nicht alles aus­schöp­fen. Aber wir haben schon bewie­sen, dass es mög­lich ist und wer­den wie­der alles ver­su­chen“, sagt Aus­tria-Coach Peter Pacult.

In der zurück­lie­gen­den Serie durf­ten sich die Waid­manns­dor­fer nach dem sen­sa­tio­nel­len Ein­zug als Auf­stei­ger in das obe­re Play­off gleich in vier Par­tien mit dem Seri­en-Cham­pi­on mes­sen. Ein Sieg, ein Remis und zwei Nie­der­la­gen stan­den zu Buche. Beson­ders in Erin­ne­rung geblie­ben ist der 2:1‑Heimerfolg am 27. Novem­ber 2021, als Tur­gay Gemici­ba­si (jetzt Kasim­pa­sa Istan­bul) und Mar­kus Pink auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie vor lee­ren Rän­gen tra­fen.

Eine beein­dru­cken­de Vor­stel­lung boten die Kärnt­ner auch zum Sai­son­ab­schluss am 21. Mai, bis zur 92. Minu­te führ­ten sie durch ein Gemici­ba­si-Tor, ehe Sekou Koita weni­ge Sekun­den vor dem Abpfiff vor 15.800 Zuschau­ern in der Red Bull Are­na den Aus­gleich erziel­te. Den ers­ten und den drit­ten Ver­gleich (3:1, 6:0) hat­te das Team von Mat­thi­as Jaiss­le für sich ent­schie­den.

Ähn­lich wie in Kla­gen­furt wur­de auch in der Mozart­stadt im Som­mer ein per­so­nel­ler Umbruch voll­zo­gen, mit Bren­don Aaron­son, Ras­mus Kris­ten­sen (bei­de Leeds United), Karim Adey­e­mi (Borus­sia Dort­mund) und Moha­med Cama­ra (AS Mona­co) haben vier Stamm­kräf­te den Ver­ein ver­las­sen. Doch ein Drit­tel der Trans­fer­ein­nah­men von mehr als 90 Mil­lio­nen Euro inves­tier­te der letzt­jäh­ri­ge Cham­pi­ons-League-Ach­tel­fi­na­list in den neu­en Kader.

„Es gibt nicht den einen Schlüs­sel­spie­ler. In der Mann­schaft ist jeder Ein­zel­ne in der Lage, eine Par­tie zu prä­gen und zu ent­schei­den. Wir müs­sen als Ein­heit auf­tre­ten, extrem kom­pakt ste­hen, bereit sein, die Zwei­kämp­fe anzu­neh­men und viel zu mar­schie­ren. Aber mit Defen­siv­ar­beit allein ist es auch nicht getan, dann wird man von RB erdrückt. Wir müs­sen sie beschäf­ti­gen und immer wie­der ver­su­chen, schnell nach vorn zu spie­len“, blickt Kapi­tän Mar­kus Pink vor­aus.

Wenn der Plan am Sams­tag auf­geht, könn­te die Aus­tria ihrer Rol­le als „Angst­geg­ner“ der Roten Bul­len ein wei­te­res Mal gerecht wer­den. Mit Flo­ri­an Jaritz, Fabi­an Mie­sen­böck und Gloire Aman­da, die sich alle­samt im Auf­bau­trai­ning befin­den, ste­hen drei Pro­fis nicht zur Ver­fü­gung. Ansons­ten kann Chef­coach Pacult in Salz­burg per­so­nell aus dem Vol­len schöp­fen.