Knal­ler stellt sei­ne Klas­se unter Beweis

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Es ist der einzige „Luxus“, den sich die Verantwortlichen den Austria Klagenfurt bei der Zusammenstellung ihres Profikaders gönnten: Zwei Torhüter, die beide alles mitbringen, um die Nummer eins zu sein. Das zahlte sich am Sonntag bei Austria Wien (2:2) wieder aus, als Marco Knaller für den kurzfristig erkrankten Phillip Menzel einsprang und maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Violett im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen blieb.

Wie wich­tig es für einen Kee­per ist, von der ers­ten bis zur letz­ten Sekun­de hell­wach und fokus­siert zu sein, stell­te Knal­ler mit sei­nem Auf­tritt in Favo­ri­ten ein­drucks­voll unter Beweis. Gleich drei­mal ver­hin­der­te er mit tol­len Refle­xen den Ein­schlag: Kurz nach Beginn, mit­ten­drin und in der Schluss­pha­se war der 36-Jäh­ri­ge zur Stel­le und ließ die „Veil­chen“ ver­zwei­feln.

Schon nach 90 Sekun­den tauch­te FAK-Angrei­fer Fis­nik Aslla­ni frei vor ihm auf, Knal­ler mach­te intui­tiv zwei Schrit­te nach vorn, ver­kürz­te somit den Win­kel für den Schüt­zen und block­te den Ball. In der 54. Minu­te kam Domi­nik Fitz zum Abschluss, brach­te die Kugel aber nicht am Waid­manns­dor­fer Schluss­mann vor­bei, der mit einer Fuß­ab­wehr glän­zend parier­te. Eine Minu­te vor dem Ende der regu­lä­ren Spiel­zeit lenk­te „Knack­si“ einen Kra­cher von Alek­sand­ar Jukic aus 22 Meter mit den Fin­ger­spit­zen an die Stan­ge.

„Mar­co hat ein­mal mehr gezeigt, dass er ein groß­ar­ti­ger Tor­mann ist, auf den sich die Mann­schaft zu 100 Pro­zent ver­las­sen kann. Bei den bei­den Tref­fern war er abso­lut macht- und schuld­los. Wenn er gebraucht wird, dann ist er da. Wir sind sehr froh, dass wir zwei so star­ke Kee­per in unse­ren Rei­hen haben, von denen auch die jun­gen Talen­te aus der Aus­tria-Aka­de­mie ler­nen und sich eini­ges abschau­en kön­nen“, betont Geschäfts­füh­rer Gün­ther Goren­zel.

Der 1,92 Meter-Hüne spiel­te in sei­ner Kar­rie­re für Admi­ra Wacker, den FC Lust­en­au, den WAC und Wacker Inns­bruck sowie in Deutsch­land für den 1. FC Kai­sers­lau­tern, den SV Sand­hau­sen und den FC Ingol­stadt. Im Som­mer 2022 schloss sich Knal­ler den Vio­let­ten an, für die er im Gast­spiel bei RB Salz­burg (0:2) sein Bun­des­li­ga-Debüt fei­er­te. In der Gene­ra­li-Are­na kam er am Sonn­tag zu sei­nem drit­ten Ein­satz im Ober­haus.

„Es war ein schö­nes Gefühl, wie­der in einem Pflicht­spiel im Tor zu ste­hen. Das kam erneut kurz­fris­tig, daher ist es recht schwie­rig, sich auf so eine Situa­ti­on ein­zu­stel­len. Mei­ne Erfah­rung hilft mir, aber natür­lich wäre es ein­fa­cher und ich hät­te noch mehr Ruhe und Gelas­sen­heit, wenn man im Rhyth­mus ist und die nöti­ge Match­pra­xis hat“, blickt Knal­ler zurück.

Gleich im ers­ten Durch­gang hüte­te der Men­zel-Ersatz den Kas­ten unmit­tel­bar vor den Fans der Haus­her­ren im mit 13.500 Zuschau­ern gut gefüll­ten Sta­di­on. Doch davon ließ sich Knal­ler kei­nes­wegs beein­dru­cken, sou­ve­rän und eis­kalt erle­dig­te er sei­nen Job und half mit, dass die Vio­let­ten mit einem Zäh­ler in die Kärnt­ner Lan­des­haupt­stadt zurück­kehr­ten.

„Ich den­ke, es hat gut funk­tio­niert. Ich fin­de es ohne­hin immer schö­ner, wenn vie­le Leu­te im Sta­di­on sind und für eine tol­le Stim­mung sor­gen, Ich hat­te auf jeden Fall gro­ßen Spaß und habe es genos­sen, bei die­ser Atmo­sphä­re am Feld zu ste­hen. Der spä­te Aus­gleich hat weh­ge­tan, aber unter dem Strich geht das Ergeb­nis in Ord­nung und dass wir nach sechs Run­den noch immer unbe­siegt sind, ist eine coo­le Sache“, sagt Knal­ler.