Die Gründungsjahre

Serie: Ers­tes Spiel? Platz unter Was­ser!

Seeplatz 1920
Seeplatz 1920 © KK

Die violette Zeitreise geht weiter: Im dritten Teil unserer Serie widmen wir uns dem allerersten Spiel des neu gegründeten Vereins vor 100 Jahren. Kurios: Das Match musste prompt verlegt werden, da der damalige Sportplatz kniehoch überschwemmt war.

Das „ers­te öffent­li­che Wett­spiel“ des Ver­eins wur­de am Sams­tag, den 21. August 1920, aus­ge­tra­gen. Geg­ner war die Mann­schaft aus St. Veit.

Als Aus­tra­gungs­ort war der dama­li­ge „Wör­ther­see-Sport­platz“ vor­ge­se­hen (sie­he Foto). Die­ser befand sich in der Nähe des Strand­bads beim Plat­ten­wirt und galt eigent­lich als Heim­stät­te der Fuß­ball­mann­schaft des KAC. Ein Sport­platz mit angren­zen­der Trab­renn­bahn.

Doch auf­grund der See­nä­he war die­ser immer wie­der Über­schwem­mun­gen aus­ge­setzt. So auch an jenem Tag. Knie­hoch soll das Was­ser — laut Zei­tungs­ar­ti­kel der “Frei­en Stim­men” — gestan­den sein. Daher muss­te das Spiel kurz­fris­tig an einen unbe­kann­ten Ort ver­legt wer­den. Wes­halb beim ers­ten Spiel kaum Publi­kum vor Ort gewe­sen ist. Geen­det hat­te das Spiel zwar nicht mit dem gewünsch­ten Ergeb­nis (2:1 für St. Veit), den­noch tat es der Auf­bruch­stim­mung kei­nen Abbruch.

So traf man sich nach dem Spiel zur offi­zi­el­len Ver­eins-Grün­dungs­fei­er im „Hotel Sand­wirth“ (damals: Der Sand­wirt), inklu­si­ve Tanz­kränz­chen, das bis in die Mor­gen­stun­den dau­er­te.

Der Arti­kel im Ori­gi­nal-Wort­laut:

Sams­tag fand das ers­te öffent­li­che Wett­spiel des Kauf­män­ni­schen Fuß­ball­klubs statt, der hier­mit in die Rei­hen der beim Alpen­län­di­schen Fuß­ball­ver­band ange­hö­ren­den Ver­ein tritt.

Infol­ge des vor­an­ge­gan­ge­nen schlech­ten Wet­ters konn­te das Wett­spiel nicht am See­plat­ze aus­ge­tra­gen wer­den, wo das Was­ser knie­hoch stand, lei­der wur­de dies erst im letz­ten Momen­te bekannt gemacht, wor­aus sich die gerin­ge Besu­cher­zahl an der Ver­an­stal­tung erklärt.

KSK stell­te eine kräf­ti­ge, gut dis­zi­pli­nier­te Mann­schaft ins Feld, der aller­dings noch die nöti­ge Erfah­rung fehlt, jedoch las­sen sich schon jetzt ein­zel­ne gute Leis­tun­gen fest­stel­len, und ist es die Ver­tei­di­gung, die ein schö­nes Drauf­ge­hen zeig­te. 

Der Stür­mer zeig­te an den Flü­geln flin­ke Läu­fer, die schön zur Mit­te spiel­ten. Im Innen­spiel sah man ein­zel­ne schö­ne Durch­schnitts­leis­tun­gen. Doch vor dem Tore (ein alter Feh­ler aller Kla­gen­fur­ter) noch zu unsi­che­res Spiel. Kla­gen­furt über­nimmt durch einen schö­nen Köpf­ler die Füh­rung.

Halb­zeit 2:1 für St. Veit.

Die zwei­te Hälf­te zeigt offe­nes Spiel mit leich­ter Über­le­gen­heit der St. Vei­ter, doch kön­nen weder tie­fe, noch eini­ge schö­ne Durch­brü­che des hie­si­gen Mit­tel­stür­mers einen Erfolg erzwin­gen. Bei­de Tor­män­ner weh­ren kri­ti­sche Bäl­le gut ab und ver­läuft die zwei­te Halb­zeit ohne Tor.

Die St. Vei­ter waren bis auf die rech­te Sei­te gut umgrup­piert. Auch hier ist die Ver­tei­di­gung die stärks­te Stel­le der Mann­schaft.

Abends ver­ei­nig­te beim „Sand­wirt“ alle Spie­ler, Gäs­te und Sports­freun­de des K. S. K. das Grün­dungs­fest und ange­nehm ver­lief das bis in die frü­hen Mor­gen­stun­den andau­ern­de Tanz­kränz­chen. Möge dem jun­gen Ver­ei­ne eine schö­ne, sport­li­che Zukunft beschie­den sein. (…).

Eine Serie von Chris­ti­an Rosen­zopf und Fabi­an Schu­mi

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