„War­um reden wir über Platz sechs?“

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Das nennt man wohl den Fluch der guten Tat. Weil es Peter Pacult gelungen ist, aus einem neu zusammengewürfelten Haufen in kürzester Zeit eine Einheit zu formen, die nach sieben Spielen in der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 und dem Erfolg am Sonntag beim Grazer AK (1:0) sogar einen Punkt mehr als in der Vorsaison einfuhr, muss der Trainer der Austria Klagenfurt kräftig auf die Euphoriebremse treten – und sich auch die eigene Medien-Abteilung zur Brust nehmen.

„Ich ver­ste­he nicht, war­um immer von Platz sechs die Rede ist, auch intern. Davon lese ich ja sogar in den Tex­ten auf unse­re eige­nen Home­page. Ob wir zu die­sem Zeit­punkt nun Ers­ter, Sechs­ter oder Ach­ter sind, das ist doch völ­lig egal. Wir hat­ten einen rie­sen­gro­ßen Umbruch im Kader, das muss man erst mal über einen län­ge­ren Zeit­raum ver­kraf­ten. Für uns geht es dar­um, in der Liga zu blei­ben – und das ist das Ziel“, stell­te Pacult klar.

Nun könn­te man mit Fak­ten dage­gen­hal­ten: Die Vio­let­ten bele­gen nach acht Run­den mit elf Zäh­lern den sechs­ten Rang, mit Aus­nah­me von Red Bull Salz­burg haben alle Kon­kur­ren­ten auf den Plät­zen eins bis fünf sogar eine Par­tie mehr absol­viert. Und es ist die bes­te Bilanz der Waid­manns­dor­fer seit dem Auf­stieg in die höchs­te Spiel­klas­se im Som­mer 2021. Zudem blieb das Pacult-Team zuletzt vier­mal hin­ter­ein­an­der unbe­siegt. Ob der Trai­ner selbst über­rascht ist von der Per­for­mance sei­ner Trup­pe?

„Vor einer Sai­son weiß man nie, was einen erwar­tet. Die Abgän­ge im Som­mer waren natür­lich gra­vie­rend, da gibt es nichts zu dis­ku­tie­ren. Es ist schön und sicher­lich für den einen oder ande­ren durch­aus über­ra­schend, dass wir aktu­ell so ordent­lich daste­hen mit einem kom­plett neu­for­mier­ten Auf­ge­bot. Aber bis zum Win­ter geht es für uns allein dar­um, so vie­le Punk­te wie mög­lich zu sam­meln, um für das Früh­jahr eine ver­nünf­ti­ge Aus­gangs­po­si­ti­on zu haben“, blick­te Pacult vor­aus.

Nach einem Zäh­ler aus den ers­ten drei Spie­len beim WAC (1:4) sowie gegen den SK Sturm (1:1) und Sturm Graz (0:2) fand die Aus­tria in die Erfolgs­spur. Auf Sie­ge bei der WSG Tirol (1:0) und über Blau-Weiß Linz (3:1) folg­te das Remis gegen den TSV Hart­berg (2:2) und nun der Drei­er beim GAK durch das Gold-Tor von Abwehr-Mann Jan­nik Robatsch.

„Unter dem Strich war es ein hart erkämpf­ter, aber ver­dien­ter Sieg für mei­ne Mann­schaft. Die Bur­schen haben gut gear­bei­tet, ins­be­son­de­re in der ers­ten Halb­zeit kaum etwas zuge­las­sen und nach vorn immer wie­der Nadel­sti­che gesetzt. Wir hät­ten mehr Ruhe im Spiel gehabt, wenn wir unse­re Chan­cen kon­se­quent nut­zen. So war es bis zum Schluss eine enge Geschich­te, aber die Punk­te neh­men wir sehr gern mit“, ana­ly­sier­te Pacult.